Gestern folgten etwa 70 Leute dem Aufruf des Bündnis Zusammen gegen Rechts Rems Murr. Anlass waren die Süddeutschlandweiten Razzien gegen Nazis, die Waffen und Nazi-Devotionalen sammelten und gemeinsam Kriegssituationen trainierten. Eine der Razzien fand im Backnanger Teilort Sachsenweiler. Dort wurden so viele Waffen und Nazi-Materialien beschlagnahmt, dass ein LKW von Nöten war, um alles abzutransportieren.

Auch wir als Offenes Antifaschistisches Treffen Rems-Murr beteiligt uns ander Kundgebung. Dort waren wir mit Fahnen, Transparenten und einem Redebeitrag präsent. Uns war vor allem wichtig, die gesellschaftliche Grundlage des Faschismus zu bennen: die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, die krisenhaftigkeit des Kapitalismus, mit seinen immer neuen Zumutungen. Auf dieser Grundlage machen die Faschisten Politik, leiten die berechtigte Wut der Menschen auf Südenböcke um und schützen damit das herrschende System. In Zeiten der Krise verbeiten die Faschisten nicht nur verlogene Propaganda, sie sind es auch, die die ArbeiterInnenbewegung angreifen und einschüchtern sollen. Das Rechtsterroristen nivht davor zurückschrecken, Morde zu begehen und sich offensichtlich auf eine Art Bürgerkrieg vorbereiten, stellt uns als antifaschistische Bewegung vor neue Herausforderungen. Dazu hat die Antifaschistische Perspektive ein Flugblatt veröffentlicht, dass auf der Kundgebung verteilt wurde.

Im Anschluss an die Redebeiträge zogen die meisten KundgebungsteilnehmerInnen noch als Spontandemonstration zum Backnanger Bahnhof. Auf dem Weg wurden mit Durchsagen und Parolen nochmal einige BacknangerInnen auf den Vorfall in Sachsenweiler aufmerksam gemacht und unsere Inhalte selbstbestimmt auf die Straße getragen. Am Rande der Demonstartion entrollten einige AktivistInnen ein Banner mit der Aufschrift “Zurückschlagen – Rechten Terror bekämpfen! – Nazis angreifen!” und zündeten Pyrotechnik.

Im Anschluss ging es nach Sachsenweiler, direkt vor das Haus des Faschisten Joachim Klein, der sich in der Backnanger Kreiszeitung als Opfer falscher Anschuldigungen darstellte. Wir liessen uns davon nicht beirren und hielten eine kleine Kundgebung direkt vor seinem haus ab, bei der wir mit einem Redebeitrag die direkten Anwohner über die Machenschaften ihres Nachbarn informierten. Zum Abschluss des Tages gab es noch eine Schilderaktion unter dem Motto “Rechter Terror hat System”.

Nach einer Enthüllung dieser Qualität wäre sicherlich eine deutlich größere Kundgebung angemssen gewesen. Trotzdem war es richtig die Aktion durchzuführen, denn es liegt an uns, dass rechte Terrorstrukturen nicht zur Normalität werden. Wir konnten einige BacknangerInnen erreichen und somit dazubeitragen, dass der Vorfall nicht in Vergessenheit gerät. Die Aktion in Sachsenweiler und die Spontandemostration Backnang, unterstrichen unsere Überzeugung, dass es Aktionen auf verschiedenen Ebenen braucht, damit die antifaschistische Bewegung ihre volle Wirkmächtigkeit entfalten kann. Wir werden auch in Zukunft das Thema rechter Terror und seine Verstrickungen im Staatsapparat auf die Agenda setzen – denn es gilt weiterhin:

Kein Verlass auf diesen Staat – Antifaschismus selber machen!