Anfang Januar kam es in einem Bus einem Bus der Linie 455 in Erbstetten bei Backnang zu einem rassistischen Übergriff. Einem Geflüchteten aus Nigeria wurde nicht nur die Mitfahrt im Fahrzeug verweigert, er wurde vom Busfahrer außerdem getreten und geschlagen, sodass er schwerste Verletzungen erlitt. Der verantwortliche Busfahrer versuchte nun seine rassistische Tat mit der Begründung zu rechtfertigen, dass der Fahrgast eine Pizza mit in den Bus nehmen wollte. Der betroffene Geflüchtete hat seit diesem Vorfall berechtigte Angst, den Linienbus auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle zu benutzen und wieder von dem rassistischen Fahrer attackiert zu werden. Denn dieser wurde für seinen Übergriff immer noch nicht aus dem Verkehr gezogen.
Spontan führten am 17. Januar 2019 gegen 20 Uhr AntifaschistInnen und AktivistInnen aus geflüchtetensolidarischen Zusammenhängen, welche Pizzas mitbrachten, eine kleine Protestaktion in der betreffenden Buslinie durch. Der verantwortliche Täter war leider nicht anwesend und entging damit einer antifaschistischen Ansage. An der Haltestelle Erbstetten Mitte, an der sich der rassistische Übergriff ereignete, wurde der Bus von AntifaschistInnen unter Zuhilfenahme eines Transparentes an der Weiterfahrt gehindert. Auch wenn diese Protestaktion eher symbolischen Charakter aufwies, ist sie doch notwendig. Es ist die Pflicht von Antifaschistinnen und Antifaschisten, sich mit den Betroffenen rassistischer Gewalt zu solidarisieren und den Tätern die Konsequenzen ihrer Angriffe aufzuzeigen. Die Aktion kann nur als Anfang einer weiteren Arbeit gegen den rassistischen Busfahrer verstanden werden. Dieser Mann ist eine ernsthafte Gefahr für alle, die nicht in sein völkisch-rassistisches Bild passen.
Rassistische Übergriffe in der Öffentlichkeit werden wir nicht kommentarlos hinnehmen. Wir rufen alle EinwohnerInnen des Rems-Murr-Kreises dazu auf, ebenfalls Zivilcourage zu zeigen, wenn Menschen rassistisch beleidigt, diskriminiert oder attackiert werden. Doch Zivilcourage alleine wird jedoch nicht ausreichen, rassistisch motivierte Übergriffe zu verhindern. Solange die völkische und sozialchauvinistische AfD in den Parlamenten sitzt, mit ihren Hetzveranstaltungen die Bevölkerung spaltet und Union, FDP, SPD und Grüne deren freiheitsfeindliche Asyl- und Innenpolitik Stück für Stück umsetzen, solange kann es auch zu weiteren rassistischen Attacken kommen. Wir müssen selbst aktiv werden und uns gegen rassistische Scharfmacher und rechte Hetzer organisieren.
Wenn auch du kein Bock auf rechte Hetze, rassistische Attacken oder die AfD hast, dann komm zum Offenen Antifaschistischen Treffen Rems-Murr! Wir treffen uns am 2. Dienstag des Monats um 19 Uhr in Fronackerstraße 60 in Waiblingen.
Rassisten vertreiben – Flüchtlinge bleiben!
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