Vor rund zwei Wochen wurde im Backnanger Freibad Wonnemar eine Burkini tragende muslimische Frau von anderen Badegästen angefeindet und wie „ein Tier im Zoo“ abfotografiert. Dass die Kleiderwahl einer badenden Frau zu derartigen Reaktionen führt, war uns ein Anlass, in Form einer Aktion unangemeldeten Protest auf die Backnanger Straßen zu tragen.
Vorher brachten wir uns bei der heutigen „Rems-Murr for Future“-Demo ein und setzten mit klassenkämpferischen Parolen antikapitalistische Akzente, die von den anderen TeilnehmerInnen sofort aufgegriffen wurden.
Dann, nach dem Demozug und verschiedensten Redebeiträgen, brachten wir am Rathaus Flyer mit Informationen über den Vorfall im Freibad an oder verteilten sie an PassantInnen in Marktnähe. Um darauf aufmerksam zu machen, dass solche Geschehnisse nur eines von vielen Beispielen für die nach wie vor täglich stattfindende Unterdrückung der Frau darstellen, haben wir unser Transparent mit dem Slogan „Mein Körper, meine Rechte!“ unmittelbar vor dem Rathaus platziert.
Auch KlimaaktivistInnen unterstützten unsere Aktion mit helfenden Händen. Die am Rathaus angebrachten Wandzeitungen skandalisieren das rückschrittliche Verhalten der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters Frank Nopper, der ganz im Sinne rechter Stichwortgeber handelt. Unsere parallel gehaltene Ansprache wurde von vielen PassantInnen interessiert angehört und viel Zuspruch bekundet. Abgeschlossen wurde die Aktion durch proletarisch-feministische Parolen. Für einen kleinen Lacher sorgte die Ordnungsbeamtin, die uns sichtlich überfordert auf ein „Mein Körper, meine Rechte!“-Graffiti ansprach, das AktivistInnen mit Sprühkreide auf dem Boden hinterließen.
Auch am erwähnten Freibad konnten einige unserer Flyer verteilt werden. Wir AntifaschistInnen sehen es als unsere Pflicht an, einzuschreiten, wenn rechte Hetzer das gesellschaftliche Klima vergiften wollen und die Regierenden mitziehen. Der eigentliche Skandal ist ja, dass die Stadtverwaltung die Forderungen rassistischer Pöbler in Gesetzesform gießen möchte!
Alles in allem können wir auf eine äußerst gelungene Aktion zurückblicken, die vor Ort große Aufmerksamkeit erregen konnte.
Gemeinsam kämpfen, ist doch klar – „Rems-Murr for Future“ & Antifa!♀