Heute haben wir uns an der Kundgebung des Bündnisses Zusammen gegen Rechts Rems-Murr gegen die „Remstalstuben“ in Schorndorf beteiligt. In den Remstalstuben hält der örtliche AfD-Ortsverband seine sog. „Alternative Runde“ ab, eine Art Stammtisch, bei dem sie neue Mitglieder einbinden und ihre gemeinsamen Untaten planen. Bereits letzten Monat gab es erfolgreiche Proteste dagegen, weshalb diesen Monat die alternative Runde ausfallen musste. Nichtsdestotrotz ließen es sich eine Handvoll Menschen, darunter zwei Stadtbekannte AfD’ler (der Stadtrat Lars Haise und der Marktschreier Dietmar) nicht nehmen, sich am Rande unserer Kundgebung von Bullen umgeben zum Kasper zu machen. Auch Zivilpolizisten waren wie üblich präsent.
In den Reden wurde neben der die allgemeinen Notwendigkeit von Antifaschismus in Zeiten von AfD-Wahlerfolgen und einem rechtsterroristisch unterwanderten Staatsapparat auch auf die heuchlerischen Rolle eingegangen, die Menschen wie der Wirt der Remstalstuben Rüdiger Unverdruss in der derzeitigen Rechtsentwicklung der BRD spielen. Laut ihm hätten alle demokratischen Parteien ein Recht darauf, sich in seinem Lokal zu versammeln. Doch die AfD ist keine demokratische Partei wie jede andere, sondern eine, die die Mittel des Parlamentarismus nutzt, um die bürgerliche Demokratie zu abzuschaffen. Davon zeugen die zahllosen Aussagen, die AfD-Vertreter wie Marcel Grauf („Ich wünsche mir einen Bürgerkrieg mit Millionen Toten (…) Ich will auf Leichen pissen und auf Gräbern tanzen. Sieg Heil“) oder Christian Lüth („Migranten kann man vergasen oder erschießen, mir egal“) tätigen. Außerdem haben in diesem Staat eben nicht alle demokratischen Parteien und Organisationen das Recht sich zu versammeln und ungestört Politik machen zu können. Das Vorgehen der Behörden z.B. bei der Gedenkkundgebung in Hanau.
Unverdruss hatte zuletzt damit gedroht, seine migrantischen ArbeiterInnen und MieterInnen zu kündigen. Doch er hat neben seiner offensichtlich abscheulichen Art natürlich auch ein finanzielles Interesse daran, dass die AfD in seinem Lokal tagt. Es ist uns egal, warum Menschen die AfD unterstützen. Wenn sie es aus Geldgier tun macht es nicht besser, im Gegenteil. Unsere Aufgabe als Antifaschistinnen und Antifaschisten ist es, klar zu machen, dass sich mit Rechten nicht einfach ungestört Geld machen lässt. Wer die AfD beherbergen will, der muss mit unseren Protesten rechnen. Dies stellten wir nach Ende der Kundgebung noch in einer lautstarken Sponti klar.