Heute

haben wir eine Aktion auf dem Schorndorfer Marktplatz anlässlich des Skandalurteils im sogenannten „Antifa-Ost-Verfahren“ rund um die Antifaschistin Lina E. durchgeführt. Mit dieser Aktion wollten wir unsere Solidarität mit den Verurteilten und allen solidarischen Antifas, die im Zuge der Proteste gegen dieses Urteil, Polizeigewalt oder U-Haft ausdrücken. Weiter wollen wir klar machen, dass bei den bisher stärksten Umfragewerten für die in Teilen faschistische AfD es nicht weniger, sondern mehr Antifaschismus auf allen Ebenen braucht.
Mit unserer Aktion haben wir symbolisch einen Teil der Toten durch rechte Gewalt seit 1990 auf dem Oberen Marktplatz eine Öffentlichkeit gegeben. Mit einem Redebeitrag und Flugblättern machten wir auch deutlich, welchen Mehrwert eine starke antifaschistische Bewegung mit sich bringt: Rechte können durch Recherche-Arbeit nicht mehr anonym Hass und Hetze verbreiten. Demagogische Phrasen, sprich vermeintlich „einfache Lösungen“ durch Sündenböcke für komplexe Probleme werden durch Aufklärungsarbeit widerlegt. Soziale Bewegungen z.B. für höhere Löhne und niedrigere Preise wie letzten Herbst in Waiblingen können sich auf ihren Protest konzentrieren, ohne Sorgen vor rechten Kaperversuchen zu haben. Und: Antifaschistischer Selbstschutz ist besonders dort, wo sich Nazis zusammenrotten um „national befreite Zonen“ zu schaffen, also No- Go-Areas für Migrant:innen, Journalist:innen oder Aktive aus Gewerkschaften und der linken Bewegung, überlebensnotwendig und nicht kriminell.
Während unserer Aktion konnten wir auf den Zuspruch von Passant:innen zählen und viele gute, lange wie kurze Gespräche führen.
Antifaschismus lässt sich nicht einsperren! Freiheit für alle Antifas! Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!