Am 9. November jährt sich die faschistische Reichspogromnacht zum 81. Mal. Damals organisierten die faschistischen Organisationen von NSDAP, SA und SS den Sturm auf zahlreiche Einrichtungen jüdischen Lebens, Synagogen, Gebetshäuser, Geschäfte und Privatwohnungen. Diese Nacht wurde zum Wendepunkt in der Verfolgung Menschen jüdischen Glaubens, die schließlich in der industriellen Massenvernichtung in den Vernichtungslagern wie Auschwitz während des 2. Weltkrieges gipfelte.
Auch im Rems-Murr-Kreis gab es Konzentrationslager, zum Beispiel das Frauenlager in Rudersberg oder das KZ am heutigen Gottlob-Bauknecht-Platz im Herzen Welzheims. In dieses Lager wurden beinahe alle württembergischen Menschen jüdischen Glaubens verschleppt, die während der Reichspogromnacht in die Hände der Faschisten fielen. Von dort aus wurden sie innerhalb weniger Tage in die Vernichtungslager deportiert. Doch mit der Niederlage des Hitlerfaschismus wurde der Antisemitismus längst nicht aus der Welt geschafft: Rechte aller Coleur bekämpfen die Erinnerung an das stattgefundene Verbrechen auf fanatische Weise, während faschistische Terroristen sich für Massaker an Menschen jüdischen Glaubens bewaffnen und wie zuletzt in Halle auch durchführen.
Damit sich solche Pogrome wie am 9. November 1938 nicht mehr wiederholen, ist es notwendig, der stattgefundenen Ereignisse in einem würdigen Rahmen zu gedenken und die Wurzeln ihrer Entstehung klar zu benennen. Bereits im letzten Jahr konnten wir mit einer Kundgebung einen positiven Beitrag für eine antifaschistische Erinnerungskultur leisten, an die wir auch dieses Jahr anknüpfen wollen und alle WelzheimerInnen herzlichst einladen. Neben Redebeiträgen von verschiedenen Organisationen wird es im Anschluss an die Kundgebung die Möglichkeit der Blumenniederlegung an der Friedhofsgedenkstätte geben.
Für eine antifaschistische Gedenkkultur – Erinnern heißt Kämpfen!