1. Wir begehen den 9. November seit einigen Jahren als Gedenktag an die Opfer der Reichspogromnacht. Wir gedenken aber nicht nur, sondern warnen auch vor dem Erstarken der (antisemitischen) Rechten in Deutschland.
  2. Markenzeichen der Rechten von AfD bis zu Terrorzellen wie bspw. der „Gruppe S“ ist ein höchst aggressiver antimuslimischer Rassismus. Doch bei genauerem Hinschauen wird deutlich, dass Antisemitismus weiterhin der zentrale Bestandteil rechter Ideologie ist (Höcke „Denkmal der Schande“, Querdenken „Ungeimpft“).
  3. Die Kriminalstatistik des BKA zeigt eindeutig auf, dass von 825 antisemitischen Straftaten im ersten Halbjahr diesen Jahres 699 deutschen Faschist:innen zuzurechnen sind. Der Attentäter Stephan Balliet, der versuchte an Yom Kippur in der Haller Synagoge ein Massaker zu verrichten, stammt aus solchen Kreisen.
  4. Wir sind daher nicht der Ansicht, dass Antisemitismus „nach Deutschland importiert“ sei. Im Gegenteil, dieses Argument ist Wasser auf den rassistischen Mühlen von AfD & Co. Wer Antisemitismus Rassismus (oder anders herum!) entgegensetzt, versucht den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben.
  5. Die Kundgebung am 9. November soll daher weiter an die Reichspogromnacht erinnern und den Fokus auf die antisemitische Rechte in Deutschland lenken. Der Nahostkonflikt ist nicht Teil unseres politischen Anliegens und wir wollen über diese Schiene nicht vereinnahmt werden
  6. Aufgrund dieses Hintergrundes werden wir auf der Kundgebung keine Nationalfahnen zulassen. Erlaubt und gewünscht sind natürlich alle anderen Fahnen im Zusammenhang mit dem Kundgebungsmotto, z.B. von antifaschistischen Organisationen oder Gewerkschaften.
  7. Gegen Antisemitismus! Gegen Rassismus! Der Hauptfeind steht im eigenen Land!