Dem Aufruf des ZgR-Bündnis zur Kundgebung gegen den wöchentlichen Coronaleugner-Aufmarsch in Waiblingen folgten wir gemeinsam mit etwa 60 WaiblingerInnen und AntifaschistInnen.

Das Teilnehmerpublikum an Alternativen über GewerkschafterInnen und antifaschistische AktivistInnen sorgte für einen breiten und spektrenübergreifenden Ausdruck der Kundgebung. Angesichts der erneuten Verschärfung der Coronamaßnahmen bis hin zur Ausgangsbeschränkung stellt dies bereits einen wichtiges Zeichen des Protest gegen Verschwörungsideologen und deren braune Seilschaften dar.

In den Redebeiträgen wurde stets die Notwendigkeit des Protests auf der Straße betont. „Protestformen, mit denen wir sowohl einen Trennungsstrich zwischen uns und den Coronaleugnern ziehen können, aber auch uns und unsere Gesundheit schützen, werden wir nicht am Schreibtisch entwickeln, sondern nur in der gemeinsamen, solidarischen Aktion auf der Straße!“ In der Abschlussmoderation der Kundgebung wurde explizit nochmals auf das Welzheimer Protestbeispiel verwiesen, als vor drei Wochen 200 WelzheimerInnen einen Querdenkerspaziergang am Rand säumten und ihren Protest äußerten.

Im Anschluss an die Kundgebung zogen noch etwa 20 AntifaschistInnen in Richtung Kundgebungsplatz der Querdenker, um in Hör- und Sichtweite ihren Protest zu äußern. Die Polizei nutzte dies zum Anlass, die AntifaschistInnen mit gezogenem Pfefferspray in einen Kessel zu drängen, in dem die Einhaltung des Mindestabstands nicht mehr gegeben war. Während die Querdenker ungestört ihren Verschwörungswahn auf Waiblingens Straßen verbreiten konnten, schreibt die Polizei Anzeigen wegen angeblichem Landfriedensbruch.

Auch die neuen Ausgangsbeschränkungen werden das Problem der Querdenker-Aufmärsche nicht beseitigen. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass wir als Bewegung Mittel und Wege finden müssen, die verschwörerischen Umtriebe real einzugrenzen und zu -schränken. Dabei muss es uns auch gelingen, Interessierte und sich politisierende Menschen einzubinden und in Zeiten der Vereinzelung auch ein kollektives Gegengewicht zu schaffen. In der Gefährlichkeit der Querdenker liegt zugleich auch unsere Chance, breite gesellschaftliche Mehrheiten zum Widerstand gegen sie zu aktivieren und neue Unterstützung für den Aufbau einer kämpferischen antifaschistischen Bewegung zu gewinnen.

Ob Querdenken oder AfD – stoppt den Rechtsruck in der BRD!